Sieger im Städtebauwettbewerb gekürt
Das kooperative städtebauliche Werkstattverfahren für das Gelände des ehemaligen Eutritzscher Freiladebahnhofs im Projekt Leipzig 416 ist entschieden. In seiner abschließenden Sitzung am 25. August 2017 hat das Gutachtergremium unter Leitung des an der Bauhaus-Universität Weimar lehrenden Architekten Prof. Jörg Springer den Entwurf der Leipziger Bürogemeinschaft Octagon Architekturkollektiv zum Sieger gekürt. Insgesamt waren am Wettbewerb, den die CG City Leipzig Nord GmbH & Co. KG als größte Flächeneigentümerin in Kooperation mit der Stadt Leipzig ausgelobt hatte, folgende fünf Bürogemeinschaften beteiligt:
- Cobe Berlin GmbH, Berlin mit MAN MADE LAND GbR, Berlin;
- KCAP Architects & Planners, Zürich mit Topotek 1, Gesellschaft von Landschaftsarchitekten mbH, Berlin;
- Octagon Architekturkollektiv, Leipzig mit Atelier Loidl Landschaftsarchitekten Berlin GmbH, Berlin;
- S&P Sahlmann Planungsgesellschaft für Bauwesen mbH, Leipzig mit fagus | seelemann, Markkleeberg sowie
- tobeSTADT – städte.bau.dialog, Frankfurt/Main mit Häfner Jiménez Betcke Jarosch Landschaftsarchitektur GmbH, Berlin
Eine wichtige Rolle im Beurteilungsverfahren spielten die Bürgerhinweise aus dem eigens für dieses Verfahren gebildeten Nachbarschaftsforum.
Gegenstand des Wettbewerbs war die optimale städtebauliche Gestaltung des neuen Stadtquartiers, das auf dem 25 Hektar großen Areal des ehemaligen Bahngeländes für mehr als 3.000 Einwohner entstehen soll. Die Entwicklung der zentrumsnahen, weitgehend ungenutzten Bahnflächen zu einem attraktiven Stadtquartier hat einen besonderen Stellenwert angesichts des dynamischen Wachstums der Stadt. Laut derzeitigen Prognosen soll Leipzig im Jahre 2030 etwa 720.000 Einwohner zählen. Für eine hohe urbane Qualität des neuen Areals sollen u. a. eine Grundschule, eine Oberschule, 330 Plätze in Kindertagesstätten, Gewerbeflächen sowie wertvolle Frei- und Grünflächen sorgen. Der Siegerentwurf hat die komplexe städtebauliche Aufgabe in hervorragender Weise gelöst.
Erfahrungsgemäß wird es bis zum Vorliegen der umfassenden Begründung einige Tage dauern.
Wesentliche Entscheidungsgründe der Jury für den Siegerentwurf waren die robusten Quartiersstrukturen, die im Kontext mit den benachbarten gründerzeitlichen Stadtteilen stehen, und ein kraftvoller Park mit hoher Aufenthaltsqualität.
Den zweiten Platz vergaben die Gutachter an den Entwurf von S&P Sahlmann Planungsgeseklschaft für Bauwesen aus Leipzig.
Die weitere Bearbeitung des Siegerentwurfes erfolgt im Rahmen der Masterplanung ab Oktober 2017. Dabei werden die technischen Anforderungen für Verkehrs- und Straßenplanung, Regenwasser- und Abwassermanagement, technischer Erschließung, Umweltplanung u. a. detailliert entsprechend der Planungsidee des Siegerentwurfs ausgearbeitet.
Auf eine umfassende Beteiligung der Bürger wird auch im weiteren Verfahren großer Wert gelegt.
Die Ergebnisse der fünf Teams aus Städtebau und Landschaftsarchitektur werden im 2. Bürgerforum am 4. September in der Mensa des Finanzamtes Leipzig I am Wilhelm-Liebknecht-Platz 3/4 (Karte bei Google Maps hier) vorgestellt. Ab 17 Uhr haben Bürgerinnen und Bürger die Möglichkeit, sich die Entwürfe anzusehen. Ab 18 Uhr beginnt die Vorstellung der Entwürfe mit Beiträgen u.a. von Vertretern des ersten Siegers Octagon Architekturkollektiv sowie des Stadtplanungsamtes.
Die ab Herbst beginnende Erarbeitung des Masterplans soll von den Mitgliedern des Nachbarschaftsforums inhaltlich begleitet werden. Darüber hinaus ist ein weiteres Bürgerforum vorgesehen. Die entsprechenden Termine werden frühzeitig auf www.leipzig416.de sowie auf Facebook, Twitter und Instagram bekannt gegeben.